Nachrichten aus dem Heiligen Land sind seit Kriegsbeginn ebenso unbefriedigend wie unzuverlässig. Denn jede Seite versucht der Welt ihre Sicht von Israel bzw. Palästina zu zeigen. In Aichach konnten Zuhörer in Gymnasium und Pfarrzentrum sich ein Bild aus dritter Perspektive machen. Die unter anderem in Augsburg und in Israel als Friedensstifterin ausgezeichnete palästinensische Christin Dr. Sumaya Farhat Naser sprach auf Initiative von Susanne Dorn zweimal in Aichach und stellte sich Fragen.
Farhat-Naser führte in einem sehr durchdachten Vortrag ihre Zuhörer zunächst in Fakten und Geschichte des Nahostkonflikts ein. Sie erinnerte an die Gründung des Staates Israel in ihrem Geburtsjahr 1948 auch als Folge des Holocausts und an die darauffolgenden Kriege, in denen Israel sich erfolgreich verteidigte und sein Gebiet vergrößerte. Ihr Fazit des Streits der zwei Völker um das eine Land lautet: „Beide haben berechtigte Forderungen.“
Sie kritisierte allerdings den Umgang Israels mit dem Land und der palästinensischen Bevölkerungsmehrheit: Exemplarisch nannte sie die immer neuen israelischen Siedlungen im palästinensischen Westjordanland und die Wasserversorgung. Bei dieser bekomme jeder Israeli die vierfache Menge wie ein Palästinenser. Ebenso wichtig sei die Unterstützung des Einzelnen durch Botschaften und Regierung, wenn er z. B. im Ausland Probleme habe: „Um mich kümmert sich niemand.“ Schließlich brauche jeder Palästinenser täglich Stunden für wenige Kilometer aufgrund der vielen und willkürlichen Kontrollpunkte und getrennten Straßen. Die promovierte Botanikerin beließ es indes nicht bei Kritik, sondern gab Anleitungen zur Gewaltlosigkeit: „Ich glaube nicht an den Hass. Hass kann man überwinden.“
Geschickt veranschaulichte sie die geschilderte Situation an ihrer eigenen Person. Bis 1993 sei es sogar verboten gewesen, dass Israelis und Palästinenser miteinander sprachen: „Die Ideologen wollen nicht, dass wir miteinander reden.“ Dies sei allerdings nur bei Männern bestraft worden, darum habe seinerzeit ihr Zentrum für Frauen gegründet: „Je mehr wir uns zugehört haben, desto deutlicher haben wir gemerkt, wie wenig wir voneinander wissen. Wir haben alle dieselben Probleme und Wünsche.“ Sie ermutigte ihre Zuhörer darum zur Gewaltlosigkeit, zu der unbedingt das Bewusstsein der Verschiedenheit der Menschen, des eigenen, gleichen Werts und das Ausbrechen aus Spiralen des gegenseitigen Provozierens gehöre: „Im Krieg verlieren alle.“ Sie ermunterte die Schüler weiter zum Engagement im funktionierenden deutschen Staat, um diesen zu erhalten. Der Vortrag schloss mit einer Erinnerung, wie wenig der Mensch wirklich brauche und dass darin wiederum alle gleich seien, veranschaulicht an einem typischen palästinensischen Frühstück. (Text und Bilder: Michael Lang)
Die reliefartigen Sechsecke an der Schulhausfassade fallen den meisten Besuchern wohl erst auf den zweiten Blick auf, Lehrern und Schülern, die das Schulhaus täglich betreten, vielleicht gar nicht mehr.
Insgesamt gibt es an der Fassade 456 Sechsecke. Jedes von ihnen wird von einem Kreis gerahmt. Kreise und Sechsecke wurden zusammen mit den Trägern aus Beton hergestellt, so dass sie in Farbe und Material aus einem Guss erscheinen. Obwohl die Sichtbetonbauweise der Siebziger Jahre auf Bauschmuck verzichtete, können die Sechsecke als dekorative Elemente gesehen werden.
In der Nachkriegsmoderne gibt es bemerkenswerte und gelungene Bauwerke in Sichtbetonbauweise, wie zum Beispiel das Curt- Frenzel-Stadion von 1963, der Kongress am Park in Augsburg und der dazu benachbarte Hotelturm („Maiskolben“); beide Gebäude wurden 1972 rechtzeitig zur Olympiade fertiggestellt und als zeitlos angesehen.
Ebenso wurden zu dieser Zeit Schulen in Sichtbetonbauweise errichtet, wie zum Beispiel das Gymnasium bei St. Anna (Bestandsgebäude 1967, Erweiterungsbau 1973), das Paul Klee Gymnasium (1974), das FOS/BOS Schulgebäude in Augsburg und so auch das Deutschherren-Gymnasium in Aichach (Bauzeit 1974 -1976).
Aufgrund der Betonung der skelettartigen Konstruktion ähneln sich diese Gebäude; es fehlt ihnen ein wenig das Individuelle. Beim Bau des DHG´s könnte man sich gut vorstellen, dass das Ingenieurbüro Gruber aus Aichach die Sechsecke in die Fassadenstruktur integriert hat, um gemäß dem Leitsatz „less is a bore“ der Gleichartigkeit und Nüchternheit entgegenzuwirken.
Zum 50. Geburtstag sollen die Sechsecke durch Farbe hervorgehoben werden und als sichtbares Signal nach außen wirken, um das Jubeljahr unserer Schule zu betonen. Zu diesem Zweck werden von Schülern farbig gestaltete Holztafeln in die Sechsecke eingepasst. Die Installation ist temporär, die Sechsecke an der Fassade werden nach einem Jahr wieder wie gewohnt in Grau erscheinen. Die abgenommenen Holztafeln sollen später durch die Präsentation innerhalb des Schulhauses nachwirken.
Alle Schüler des DHGs haben einen beidseitigen Entwurf für die Sechsecke erstellt. Diese Arbeiten werden in der Alten Aula zu sehen sein.
Als Kunstlehrkräfte sind wir stets bemüht, den Kindern und Jugendlichen positive Vor-Bilder zu geben, die nachhaltig wirken. Die Bilderschwemme jeglicher Unart ist schwer zu ertragen, die Kunst kann beim Sortieren und Besinnen helfen.
An dieser Stelle sollen die Fachkollegen erwähnt werden, die sich am Deutschherren- Gymnasium in der Vergangenheit bereits dieser Aufgabe angenommen haben:
Martin Spreng (1974 – 1975), Gottfried Hecht (1975 – 2010), Gertrud Barl (1981 – 1994), Claudia Schwebke-von Busse (1985 – 1988), Hanns Ostermair (1994 – 2016), Claudia Anderl (1994 – 2022), Kerstin Wegner (2010 – 2011), Uschi Stritzker (2010 – 2012), Christian Richter (2013 – 2016), Nannette Auer (2014 – 2016), Michael Strauss (2015 – 2016), Fiona Bader (2016 – 2023), Wolfgang Auer (2020 - ), Larissa Hanselka (2022 – 2023), Annalena Rebele (2023), Thomas Meiringer (2023 - )
Ein Dankeschön gilt den Ulrichswerkstätten in Aichach, deren Schreinereiabteilung die Holzsechsecke hergestellt hat.
Zuletzt möchte ich noch auf eine Kunstausstellung in der Sparkasse hinweisen. Dort werden ab 9. Juli Schülerarbeiten zur Bildgattung Landschaft zu sehen sein. Diese Ausstellung ist ebenfalls Teil der Jubiläumsaktivitäten der Fachschaft Kunst am DHG.
(Thomas Meiringer)
Der vielfach ausgezeichnete Dichter und Autor Dinçer Güçyeter las am Deutschherren-Gymnasium aus seinem Roman „Unser Deutschlandmärchen“. Er tat dies auf Einladung von Fachschaftsleiter Michael Lang vor den zehnten bis zwölften Klassen und interessierten Gästen. Danach beantwortete er die zahlreichen Fragen der Schüler und stellte sich einem Interview.
Dinçer Güçyeter ist einerseits der Preisträger der Leipziger Buchmesse 2023 und erhielt im Jahr zuvor mit dem Peter-Huchel-Preis die wichtigste Auszeichnung für deutsche Lyrik. Er steht damit in einer Reihe mit früheren Preisträgern wie Ernst Jandl, Sarah Kirsch oder Friederike Mayröcker. Er stammt aber nicht aus dem Bildungsbürgertum, sondern arbeitete Jahre lang als Werkzeugmacher und Lagerist. Vielleicht deswegen spricht er offenkundig auch die Sprache der Schüler. Denn als erster Autor erhielt er am Aichacher Gymnasium Szenenapplaus für seine launige Selbstironie, nun seien: „die Sonntagsreden erledigt.“
In „Unser Deutschlandmärchen“ erzählt er die Geschichte seiner Familie. Dabei lässt er beginnend bei seiner Großmutter in Anatolien ganz verschiedene Stimmen zu Wort kommen, vor allem die Frauen. Diesen hatte man bei der Verheiratung erzählt, sie könnten ein neues Leben beginnen „in einem Land, wo man das Geld von den Bäumen pflücken kann.
Eher überraschend forderte der Dichter für die damals ausdrücklich angeworbenen, so genannten Gastarbeiter kein Mitleid, denn „Mitleid braucht keiner“, nur Empathie. So sei die Einwanderung nach Deutschland für seine Mutter trotz Heimweh, harter Arbeit und finanzieller Probleme eine große Chance gewesen. Denn sie habe hier den Führerschein machen, einen Kleinbus kaufen und eine nötige medizinische Behandlung bekommen können. In seinen Gedichten macht er sich zum Sprecher dieser und anderer sonst nicht gehörter Gruppen wie der osteuropäischen Prostituierten im Bordell seines Onkels, von denen er als Junge Schreiben gelernt habe. Er ist aber ebenso eine der wichtigsten Stimmen seiner eigenen Generation. Aufschlussreich war dabei vor allem, wie sich aus konkreten Situationen Romankapitel und Gedichte ganz naheliegend ergaben. Dies erfuhren die Schüler beispielsweise am Titelwerk seines Gedichtbandes „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“, aber auch an gedichtähnlichen Briefen und Kapiteln aus seinem Roman.
Diese trug der Lyriker sehr ruhig und einfühlsam vor mit einer Stimme, die seine Herkunft vom Niederrhein ebenso andeutete wie seine Migrationsgeschichte. Die Oberstufenschüler würdigten dies mit lebhaftem Applaus und zahlreichen Fragen, sodass schnell ein angeregter Dialog zwischen Publikum und Autor entstand. Dieser dankte insbesondere einem damaligen Richter und Freund der Familie, der bei Problemen half und das Talent des Dichters ebenso förderte wie seine Personalchefin in einer Vergaserfabrik. Aber auch seine anfangs sehr skeptischen dortigen Arbeitskollegen seien alle zu seiner ersten Lesung gekommen.
Den Schülern wollte der nun sehr erfolgreiche Güçyeter vor allem Mut zur Selbstverwirklichung machen: „Jedes Leben beginnt mit Minuspunkten.“ Es gelte darum, aus eigenen Defiziten und Startnachteilen Pluspunkte zu machen.
Er schloss mit einer Aufforderung, die er im Epilog des Romans seiner Mutter in den Mund legte und an die Schüler weitergab: „Wir werden auch immer wieder klein gemacht, wir wären immer nur Arbeitstiere geblieben. Ihr sollt besser leben, freier, ohne Ängste. Traut euch!“
Diese Aufforderung unterstrich er, als er sich nach der Lesung einem Interview mit dem Schulradio des Gymnasiums stellte: Jeder der interviewenden Redakteure wurde von ihm mit gleich mehreren Werken aus seiner Feder und vor allem von noch unbekannten Autoren aus seinem kleinen, ebenfalls preisgekrönten Verlag beschenkt. Auch das gab es in der inzwischen langen Reihe namhafter Autoren am Deutschherren-Gymnasium zum ersten Mal. (Michael Lang)
Über 150 Viertklässler nutzten den Schnuppernachmittag des Deutschherren-Gymnasiums, um die Schule samt Lehrerschaft und dem umfassenden Angebot ganz genau unter die Lupe zu nehmen.
Gleich bei der Ankunft wurden die Interessierten von ihren zukünftigen Tutoren für den Nachmittag versorgt und die Eltern erhielten den druckfrischen Newsletter der KESCH-Gruppe (Kooperation Elternhaus Schule). Hier berichtet die gesamte Schulfamilie regelmäßig über Aktionen und Veranstaltungen aus dem Schulleben.
Einen lockeren musikalischen Einstieg bot die Fachschaft Musik mit dem Unterstufenchor und sorgte mit einem Mitmachprogramm gleich zu Beginn für viel herzhaftes Gelächter und eine entspannte Atmosphäre.
Damit die Kinder wissen, auf was sie sich nach dem Übertritt freuen können, erläuterte Schulleiter Frank Schweizer ihnen und ihren Eltern zunächst die gymnasiale Wanderung mit all ihren interessanten Zielen und vielen Möglichkeiten. Grandios wurde das Programm durch den Wahlkurs „Jetzt rede ich“ moderiert und machte sogleich Lust auf die nachfolgende Schulhausführung der Tutoren sowie im Anschluss auf die Entdeckungsreise durch das Schulgebäude. Dort gab es überall Mitmach-Angebote von zahlreichen Fachschaften, wie z.B. das Programmieren eines Mikrokontrollers, Infos der DHG-Wetterstation, Schaltkreise kneten mit Elektroknete, Kartendruck im Kunstsaal, eine Sinnesreise durch die romanischen Sprachen Latein, Französisch, Italienisch und Spanisch, einen Gallery-Walk zu Dichterlesungen, u. v. m..
In der Zwischenzeit berichtete Beratungslehrerin Frau Harzer den Eltern über „Unser DHG“, bevor die Aula mit vereinten Kräften ruckzuck in das Café DHG umgewandelt wurde. Die gymnasiale Elternschaft hatte fleißig gebacken und kreative, deftige Leckereien gezaubert, welche an einem schier unendlichen Buffet des Elternbeirates gegen freiwillige Spende zur Verfügung standen. Das ließen sich die Gäste nicht zweimal sagen und sie genossen die kulinarischen Köstlichkeiten beim zwanglosen Austausch untereinander und mit den Gremien der gesamten Schulfamilie. Erst gegen 20 Uhr ging der gelungene Schnuppernachmittag mit strahlenden Gesichtern zu Ende. (Susanne Ehring)
Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler der 5d im Biologieunterricht einige Stunden mit dem Thema Ernährung intensiv beschäftigt hatten, beendete die Klasse diese erkenntnisreiche Zeit mit einem tollen Projekt: ein selbst gestaltetes „Klimafrühstück“. Die im Unterricht besprochenen Themen wie Nahrungsmittelinhaltsstoffe, der Weg der Nahrung im menschlichen Körper, der Verdauungsvorgang oder die gesunde Ernährung konnten so praktisch und alltagsbezogen erlebt werden. Aber nicht nur gesund sollte das Essen an diesem Tag sein, sondern auch nachhaltig – und das heißt für die 5d: regional, saisonal und biologisch. Gar nicht so einfach, dies mitten im Winter umzusetzen. Aber die Schülerinnen und Schüler hatten zusammen mit ihren Eltern großartige und kreative Ideen! Das Ergebnis war ein Buffett mit u.a. selbst gemachten Brotlaiben, Dips, Joghurts oder Müslis, reichlich aufgeschnittenem Obst und Gemüse der Saison, Schnittlauchbrötchen oder sogar Pancakes. Natürlich auf der einen Seite das Angebot, aber noch mehr die vielen tollen Gespräche mit den Kindern über Nachhaltigkeit und den Wert von Lebensmittel haben mich als Lehrerin besonders gefreut! Liebe 5d, das war spitze! (Susanne Wagner)
Wir haben euren in der Woche vom 4. Dezember 2023 gesammelten Verpackungsmüll ausgewertet und nach Pro-Kopf-Masse gelistet. Die drei bestplatzierten Klassen werden für ihr erfolgreiches Müllsparprogramm mit einem Preis ausgezeichnet.
Vielen Dank für eure Teilnahme. Bitte genau so weitermachen, denn nur knapp 400 g Verpackungen in allen gelben Säcken der Schule sind ein tolles Ergebnis.
Der Wahlunterricht 'Klima- und Umweltschutz am DHG' und Bernd Ganster
„Experimente für kleine Forscher“ lautet das Konzept der 12. Klässler des Deutschherren-Gymnasiums in Aichach, die sich in ihrem P-Seminar seit über ein Jahr mit dem Thema intensiv beschäftigt haben. Umgesetzt wurden ihre Ideen nun in Form eines fertigen Experimentierkoffers mit Materialien und Anleitungen für acht interessante, altersgerechte Versuche.
Bereits im letzten Jahr begannen 13 Schüler des Projekt-Seminars Chemie unter der Leitung ihrer Lehrkraft Susanne Wagner an einem Experimentierkoffer für Grundschüler zu tüfteln. Dabei wurden zunächst geeignete Versuche recherchiert und ausprobiert, anschließend Material gesichtet und bestellt und dazu eine komplette Broschüre als Anleitung sowie ein zugehöriges Aufgabenblatt geschrieben und designt.
Dieses Jahr im Dezember ging es mit den fertigen Koffern nun endlich in die Praxis – nämlich an die Ludwig-Steub-Grundschule in Aichach. Dort konnten dann alle Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse für jeweils eine Doppelstunde zu richtigen Chemikern werden. Dabei assistierten die 12. Klässler ihren jüngeren „Nachfolgern“ und beantworteten ihre interessierten Fragen. Die kleinen Forscher waren begeistert, besonders die Filzstift-Chromatographie „Farbwunder“, wie das farbenfrohe Experiment in der Anleitung heißt oder auch die Lavalampe sorgten für leuchtende Kinderaugen.
Aber auch die baldigen Abiturienten durften sich sichtlich freuen, denn die Arbeit von über einem Jahr hatte sich offensichtlich mehr als nur gelohnt.
Aufgrund des erfreulichen Verlaufes der beiden Experimentiertage an der Ludwig-Steub-Grundschule denken bereits die Verantwortlichen auf beiden Seiten über eine Weiterführung dieser gelungenen Zusammenarbeit der beiden Schularten nach.
(Text und Fotos: Susanne Wagner)
“Was muss man schon können, um ein Gespräch zu filmen?“ Diese Frage stellten sich die Teilnehmer des P-Seminars „Erinnerungsgeschichte“ als sie sich am frühen Morgen des 27.9.2023 am Augsburger Hauptbahnhof trafen, um sich zu einer ganztägigen Schulung in den Produktionsstätten des Bayerischen Rundfunks zu begeben. Denn um viel mehr scheint es im P-Seminar “Erinnerungswerkstatt” ja nicht zu gehen als Zeitzeugengespräche. Die Aufgabe des Seminars ist es hierbei, Zeitzeugen zu zwei verschiedenen Epochen und Örtlichkeiten zu finden (Nationalsozialismus in der Region um Aichach / 1974 am DHG) und zu ihren Erfahrungen zu befragen.
Als wir uns 90 Minuten später auf dem Campus des Bayerischen Rundfunks in München-Freimann einfanden, stellten wir allerdings schnell fest, dass zu professionell geführten und dokumentierten Zeitzeugengesprächen sehr viel mehr als ein bisschen Zeit und ein Handy gehören.
Schulungslieter Stefan Brainbauer machte es sich zur Aufgabe, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars in die Kunst gut produzierter Interviews einzuführen. Als Autor, Kameramann und Editor beim Bayerischen Rundfunk war es ihm wichtig, den Schülerinnen und Schülern direkt mit der entsprechenden Ausrüstung die Feinheiten professioneller Filmproduktion und Interviewführung zu erklären. Alle Inhalte von Vorgespräch und Fragenkatalog über den Aufbau der entsprechenden Ausrüstung bis hin zur Durchführung und Postproduktion wurden besprochen und direkt erprobt. Zu diesem Zweck hatten die Mitglieder des Seminars auch umfangreiches Equipment von Aichach nach München gebracht: 2 Spiegelreflexkameras, Stative, Aufnahmegeräte, Mikrofone, Scheinwerferständer, Softboxen. Somit konnten die Schülerinnen und Schüler sofort wichtige Erfahrungen sammeln und essenzielle Fertigkeiten erwerben.
Im Anschluss an die Schulung hatte Stefan Brainbauer noch weitere besondere Schulungsbausteine für das Seminar organisiert. Alle Teilnehmer des Seminars erhielten die Möglichkeiten die Produktionsstudios der Sendung „Wir in Bayern“ zu besichtigen. Hierbei durften wir das Set besichtigen, bei der Lichtprobe teilnehmen, uns die Kameras erklären lassen und sogar im Regieraum die Abläufe der Liveaufzeichnung der Sendung verfolgen. Kurz vor der Sendung hatte sich auch der Moderator der Sendung, Michel Sporer, noch 20 Minuten Zeit genommen, um mit den Schülerinnen und Schülern über Fragetechnik und Gesprächsführung zu sprechen. Am späten Nachmittag stiegen wir daher zufrieden und voller neuer Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse in Freimann in den Bus und machte uns auf den Heimweg.
Am Abend kamen dann 12 müde Schülerinnen und Schüler des Deutschherren-Gymnasiums am Aichacher Bahnhof an, die aber in dem guten Gefühl nach Hause fuhren, dass sie an einer außergewöhnlich lehrreichen Schulung teilgenommen hatten, in der sie so gut wie alle technischen Fertigkeiten erlernt hatten, die sie für ihr Seminar brauchen werden. (Text und Bilder: Christopher Nitsche)
Filmschulung am Objekt, Lichtprobe im Studio und Einweisungen in die Kunst des Filmens mit Studiokameras und Blick hinter die Kulissen in den Regieraum
Lesungen namhafter Autoren gibt es am Deutschherren-Gymnasium mindestens einmal im Jahr. Eine deutsch-chinesische Autorin aber erlebten die Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Klassen zum ersten Mal auf Einladung von Fachschaftsleiter Michael Lang. Die seit 1990 in Deutschland wohnende und mehrfach ausgezeichnete Luo las in der Neuen Aula der Schule aus ihrem aktuellen, zehnten Buch „Das fragile Glück der Harmonie“. Sie tat dies einerseits als deutschsprachige Romanautorin, gleichzeitig aber auch als Zeitzeugin und Expertin für ihr Heimatland China auf Vermittlung der überparteilichen Europa-Union Aichach-Friedberg.
Das Buch schildert das Kennenlernen einer chinesisch-stämmigen Ich-Erzählerin und eines deutschen Austauschstudenten in den 1980er-Jahren bis hin zur gemeinsamen Übersiedlung nach Berlin. Es trägt also, obwohl es längst nicht mehr Luos Erstling ist, deutliche autofiktive Züge. Daraus las die Autorin zunächst mehrere Szenen, bei einer ließ sie sich von Schülern in verteilten Rollen unterstützen. Die Szenen reichten vom ersten Kontakt über einen Besuch der Hauptperson im ummauerten Ausländerwohnheim bis hin zu Berichten über das in China noch immer aus Gedächtnis, Unterricht und selbst Internetforen verbannte Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens vom 4. Juni 1989 mit geschätzten 2600 Toten.
Die Zuhörer erfuhren durch die Lesung, wie wichtig in China offenbar Sätze sind wie „Die Partei will …“, „Die Behörden denken …“ Diesem Willen stellt sich der Bürger besser nicht entgegen, weder einzeln noch in der Gruppe. Entsprechend kommt die vom Staat unerwünschte Liebe zwischen den Hauptpersonen nur zustande, weil der anfangs nur hör-, aber hinter einer Trennwand unsichtbare männliche Part so gut Chinesisch spricht, dass er zunächst nicht als Ausländer erkannt wird. Und den Sprung der Ich-Erzählerin über die Mauer um das Ausländerwohnheim könnte man auch als Vorausdeutung für den späteren Sprung über die große Mauer ins freiheitliche Deutschland deuten.
Einen großen Teil der Veranstaltung machte wie immer das Gespräch der konzentriert zuhörenden und interessierten Schüler mit der Autorin aus. Im Anschluss an die ehrliche Darstellung der gefährlichen Wahrheit wurde gleich als erste die Frage gestellt, ob die Autorin überhaupt noch Kontakt zu China habe. Die spontane Antwort: „Ich liebe China“ sagt dabei wohl noch mehr aus als der bald geplante nächste Familienbesuch dort. Auf die Frage nach Zensur erläuterte Luo, dass in China Bücher wie Filme vor der Veröffentlichung vorgelegt werden müssen, eine Regel wie Artikel 5 GG „Zensur findet nicht statt“ gilt dort also offenkundig nicht. Bücher auf Deutsch über China seien dagegen kein Problem. Luo erläuterte aber, dass von den zehn deutschen Autoren, die anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2009 in China veröffentlichen durften, sie die einzige sei, der diese Genehmigung inzwischen wieder entzogen wurde. Entsprechend diesem Unwillen, Menschen ihre Meinung unzensiert verbreiten zu lassen, gebe es dort auch kaum Autorenlesungen, sondern nur Nacherzählungen und Signierstunden. (Text und Bilder: Michael Lang)
Manchmal kann Umweltschutz ganz einfach sein. Getreu dem Motto „Der beste Müll ist der, der erst gar nicht entsteht“ können die frisch gebackenen Fünftklässerinnen und Fünftklässer ihre Getränke jetzt in schicke blaue Trinkflaschen mit Schullogo füllen: Ob zuhause mit Saftschorle oder an der Schule am Trinkwasserbrunnen, Hauptsache es fallen keine Einwegflaschen oder TetraPaks an. Der Hersteller der als Geschenk am ersten Schultag überreichten Flaschen wurde bereits mehrfach für seine nachhaltige Unternehmens-philosophie ausgezeichnet und unterstützt weltweit Projekte für eine saubere Umwelt.
Ermöglicht wurde diese erstmalige Aktion durch die großzügige Zuwendung der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen, die unsere Schule wiederholt bei verschiedenen Anliegen finanziell unterstützt hat. Mit dieser Spende kann der anfallende Müll an der Schule langfristig reduziert werden – ein wichtiger Schritt in eine verpackungsärmere und damit ressourcenschonende Zukunft. (Text: Bernd Ganster)
Krieg im Heimatland – Flucht nach Deutschland – Sorgen um Verwandte und Bekannte – eine neue Sprache lernen – Schulbesuch in Deutschland – Neuigkeiten zur aktuellen Lage in der Ukraine…
Diese Themen sind für unsere ukrainischen Schülerinnen und Schülern alltäglich. Wie man sich vorstellen kann, ist die Situation für sie nicht immer einfach. Wohin mit alledem, was einen beschäftigt? Wohin mit all den Emotionen? Im Laufe des Schuljahres wurde klar, dass für diese Mädchen und Jungen aufgrund ihrer besonderen Lebenssituation ein unterstützendes Angebot geschaffen werden musste. Die Umsetzung gestaltete sich jedoch aufgrund langer Wartezeiten bei Therapeutinnen und Therapeuten, Sprachbarrieren, eingeschränkter finanzieller Möglichkeiten etc. als schwierig, aber es war stets klar: Hier werden wir etwas tun! So fiel im Frühjahr nach umfangreicher Recherche die Entscheidung, das Projekt überwiegend schulintern „auf die Beine zu stellen“ – ein Projekt, bei dem jede/r Einzelne das Gefühl bekommen sollte, dass es einfach einmal um einen selbst und die eigenen Emotionen geht: „Just me“ war geboren. Im Rahmen unseres Projekts konnten die Schülerinnen und Schüler bewusst unterschiedliche Möglichkeiten zur Verarbeitung und Regulation von Emotionen und Erfahrungen erproben. Darunter fielen Trommeln, Singen, Taekwondo sowie Kickboxen. Im Anschluss an jede der vier „Just me“- Einheiten schätzte jede/r Schüler/in mittels eines extra angefertigten, möglichst sprachfreien Reflexionsbogens ein, inwieweit diese Emotionsregulationsmöglichkeit individuell hilfreich war. Neben dieser Selbsteinschätzung waren die positiven Effekte unserer Angebote deutlich spürbar: Die Schülerinnen und Schüler trauten sich zunehmend ihre Emotionen zu zeigen und in diesem kontrollierten Rahmen herauszulassen. Sie lernten, dass es völlig in Ordnung ist, negative Emotionen zu haben. Ihnen wurde bewusst, was für sie im Umgang mit negativen Gefühlen hilfreich ist und was nicht… und irgendwo in der letzten Reihe lächelte jemand, der in den letzten Wochen stets ernst und verschlossen gewesen war.
Um diese positiven Effekte aufrechtzuerhalten bzw. auszubauen, werden nun im Anschluss an das Projekt Transfermöglichkeiten geschaffen, d. h. die Schülerinnen und Schüler können zukünftig Taekwondo betreiben, im Chor singen..., wenn sie das möchten. Diejenigen, die schon seit längerer Zeit in verschiedenen Ensembles dabei sind, können dies selbstverständlich bleiben und ggf. weitere Angebote in Anspruch nehmen. So haben nun alle weiterhin die Möglichkeit, bewusst etwas für sich selbst zu tun, adäquat mit ihren Emotionen umzugehen, Kontakte zu knüpfen und sich so noch besser zu integrieren.
An dieser Stelle geht ein „herzliches Dankeschön“ an Frau Schleßing, Frau Koch-Grimm, Herrn Fritscher, Frau Goblirsch, Frau Erbe sowie die beiden Trainer Juliano Zylawyj und Alexander Brosch der Hyeonsil Bruderschulen! Ohne Ihre tatkräftige Unterstützung in verschiedensten Bereichen wäre die erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts nicht möglich gewesen! (Text und Bilder: Sophie Demuth)
Ganz neu sind sie ja nicht mehr, der „Charitree“ und die Handys-für-Hummel,-Biene-und-Co-Sammelbox, die seit ca. einem Jahr in der Alten Aula stehen. In diesen von Schülerinnen betreuten – und teils selbst gebauten – Sammelbehältern können die Mitglieder der Schulgemeinschaft Flaschen bzw. alte Handys abgeben und auf diese Weise nicht nur Ressourcen schonen, sondern auch Umweltschutz-Projekte fördern.
Als die derzeitigen Q11-Schülerinnen und -Schüler in der 7. Klasse waren, wollten sie selbst etwas tun, was Schule und globales Verantwortungsdenken miteinander verbindet. Schnell stand die Idee einer Flaschensammelbox im Zentrum der Diskussion.
Die Jugendlichen entwarfen mehrere Ausführungen und entschieden sich letztlich für das jetzt in der Aula stehende, sehr robuste und schwere Modell, das dann vom Vater einer Schülerin gebaut und anschließend von einer kleinen Schülergruppe bemalt wurde. Der Name „Charitree“ bringt die Idee dabei noch einmal auf einen Punkt: Die Box ist in stilisierter Form eines Baumes gestaltet, der seine „Früchte“ von Zeit zu Zeit wohltätig (=> charity) abwirft.
Auch die Handy-Sammelbox wurde zum Teil von Schülerinnen und Schülern gestaltet. Durch einige (Corona)Verzögerungen bedingt hat sie seit dem Schuljahr 2021/22 ebenso wie der „Charitree“ ihren festen Platz in der Alten Aula. Beide Abgabe-Boxen werden mit erfreulich viel Wertschätzung behandelt; Unrat und Ähnliches wird nur selten „abgegeben“. Die am „Baum“ angebrachten Spendenurkunden des WWF wiederum zeigen, wie weit das Spektrum der Unterstützung, die durch Flaschensammeln möglich ist, reicht.
Beide Abgabeboxen werden bzw. wurden gut angenommen. Leider ist aber der „Charitree“ nicht mehr so gut gefüllt wie am Anfang. Insofern: Wer Leergut abzugeben hat, kann es gerne dort einwerfen! Es ist für einen guten Zweck. Auch in der Handysammelbox ist noch Platz, also werft eure/werfen Sie Ihre schlummernden Handymumien ein und unterstützt / unterstützen Sie das Projekt.
Weitere Informationen zur Handysammlung finden Sie hier.
Von Stephanie Koch-Grimm, Katharina Dollinger, Annika Thöle
Cornelia Funke ist die international erfolgreichste und bekannteste deutsche Kinder- und Jugendbuchautorin. Sie lebte einige Jahre in Malibu, Kalifornien, bevor sie 2021 in die Toskana zog. Doch sie ist eine deutschsprachige Autorin und Illustratorin, die ihre Karriere als Autorin und Illustratorin in Hamburg begann. Am Deutschherren-Gymnasium las sie jetzt auf Einladung von Fachschaftsleiter Michael Lang.
Sie früher zu einer Lesung in Aichach einzuladen verbot sich aufgrund der zu hohen Reisekosten und war darum erst unter Pandemie-Bedingungen möglich, wo per Video Entfernungen keine Rolle mehr spielen. Mit über einer Stunde technischer Vorbereitung dreier Lehrkräfte gelang eine stabile Verbindung, bei der die Schüler tief in die Lebens- und Arbeitsverhältnisse der Autorin blicken und viele Fragen stellen konnten. Ungewöhnlich war zudem die Jahrgangsstufe, da die Autorin im Sinne der Leseförderung nicht für die Unterstufe las, sondern gezielt für die 8. und 9. Klassen der Mittelstufe. Offenbar angetan von den guten Fragen der Schüler überraschte die Autorin ihr Publikum am Ende, indem sie eine noch zu bestimmende Gruppe der Schule zu sich nach Italien einlud, wo sie ständig junge Talente aus verschiedenen Kontinenten als Gäste fördert. Dieses ungewöhnlich Angebot ist inzwischen bestätigt und das Deutschherren-Gymnasium plant nun mit großem Eifer einen Kreativwettbewerb, um die Glücklichen unter seinen Schülern gerecht auszuwählen.
Bei der eigentlichen Lesung las Funke, die u. a. mit „Herr der Diebe“, „Die Wilden Hühner“ und ihrer Tintenwelt-Trilogie sowie deren Verfilmungen zu Weltruhm kam und in über 50 Sprachen übersetzt wurde, aus dem aktuellen Band IV ihrer Spiegelweltserie "Reckless – Auf silberner Fährte". Interessant war allein schon die Art des Vortrags, denn die Autorin las mit großem Einsatz von Stimme und Mimik, wie man sich einen klassischen Märchen-Erzähler vorstellt. Sie wählte dafür die Stelle im Kapitel „Der andere Spiegel“ aus, an der eine Nebenfigur zum ersten Mal entdeckt, wie aus einem der magischen Spiegel eine Figur heraustritt, in diesem Fall eine gruselige, Kinder fressende Hexe wie aus „Hänsel und Gretel“. Denn in der Reckless-Reihe wird die Märchenwelt der Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm in einen modernen, poetischen Fantasy-Roman geholt, in dem Jacob und Will Reckless durch magische Spiegel in eine Parallelwelt von Hexen, ihre Gestalt wandelnden Füchsinnen und kriegerischen Unterweltwesen eintreten – und sich dort verlieben. Allerdings hat der Erlelf Spieler wie in „Rumpelstilzchen“ den Hauptfiguren Jacob und Fuchs deren noch ungeborenes Kind abgepresst, woraus sie nun einen Ausweg suchen. Und dass im Hintergrund ein großer Krieg der Goyl und der Erlelfen gegen die ebenfalls machthungrigen Menschen schwelt, gibt der Reckless-Reihe seit dem Überfall auf die Ukraine eine beängstigende Aktualität. Denn Thema des Buches ist auch, was Liebe in Zeiten des Krieges vermag.
Deutlicher Schwerpunkt auch dieser Autorenlesung waren aber wie immer die Fragen der jungen Leser an die Autorin, die sie ausführlich und sehr offen beantwortete. So verwies sie als ihr Vorbild auf Astrid Lindgren, da diese nicht nur von einer besseren Welt erzählt, sondern sich auch praktisch für eine solche eingesetzt habe. In demselben Sinne fördert Funke heute junge Künstler, die sie zufällig kennen lernt, indem sie sie zu sich einlädt, und spendet den Erlös ihrer Lesungen.
Die berühmte Autorin ermunterte ihr Publikum zudem ausdrücklich zu eigenem künstlerischem Schaffen. Denn wie ihr Lebenslauf zeige, „könnt ihr euch noch drei bis vier Mal umentscheiden“, was man wirklich machen will. Ebenso sollten junge Autoren keine Angst vor dem ersten Satz haben, denn „das ist die Tür“ zu einer neuen Welt, später „kannst du an dem ersten Satz noch einmal arbeiten. Manchmal änderst du ihn noch zehn Mal.“
Befragt nach ihren Filmen bekannte sich Cornelia Funke vor allem zu den Werten hinter ihrem Erzählwerk, denn diese müssten in einem Film erkennbar bleiben, was nicht immer geschehe. Diese Werte seien, dass sie nicht an einsame Helden glaube, „sondern dass man es nur zusammen schafft“, und dass es außerdem „nicht nur ums Geld geht.“
Die Lesung per Video entfaltete einen besonderen Reiz, als die Autorin in ihrem neuen Haus in der Toskana von einer Schülerin nach ihren Haustieren befragt wurde und mit der Kamera in der Hand durch mehrere Zimmer ging, bis sie ihre Hunde zeigte. So erfuhren die Schüler aus der Ferne einige Details mehr über Leben und Person einer großen Autorin, als sie in einer traditionellen Präsenzveranstaltung erlebt hätten. Gleichzeitig äußerte Funke, dass sie zwar schon oft per Video gelesen habe, aber noch nie in mehrere Klassenzimmer.
Ganz im Sinne Astrid Lindgrens spendet die Schule den Erlös dieser besonderen Autorenlesung in Absprache mit Cornelia Funke für bedürftige Kinder, sodass aus den Worten von einer besseren Welt Taten werden. Da das Deutschherren-Gymnasium schon seit Jahren die Haiti Kinder Hilfe e. V. Aichach unterstützt, erhält diese nun eine Spende in Höhe von 352 €. Ein Büchertisch der Firma Wöhrl ergänzte die virtuelle Lesung um realen Lesestoff. (Text: Michael Lang)
Aichach (lm) Ausufernder Medienkonsum ist in den Lockdowns der vergangenen zwei Jahre zu einem noch größeren Problem geworden als zuvor. Literatur als Reflexion über das Bestehende und die Begegnung mit Autoren haben dagegen auch im laufenden Schuljahr mit Corona-Inzidenzen über 2000 einen schweren Stand. Am Deutschherren-Gymnasium fand nun dennoch eine Lesung mit einem hochkarätigen Jugendbuch-Autor statt. Dazu wurden Lesung und Diskussion per Video mit Streaming des Rückkanals übertragen.
Alex Rühle, den man als Münchner Autor und Redakteur kennt, schreibt seit wenigen Jahren mit großem Erfolg Kinder- und Jugendbücher. Am Freitag las er auf Einladung von Fachschaftsleiter Michael Lang von zu Hause aus für die 5. Klassen des Deutschherren-Gymnasium aus seinem aktuellen Jugendbuch „Traumspringer“, das die Hälfte der Kinder vorab im Deutschunterricht gelesen und besprochen hatte.
Held des Buches ist ein eher verträumter Junge von elf Jahren, in dessen Umfeld immer mehr Personen völlig einem Handyspiel verfallen oder ganz verschwinden. Gleichzeitig entdeckt er, dass er mit Hilfe eines gewissen Morpheus nachts in fremde Träume springen und diese miterleben kann. Wie er auf diese Art einen groß angelegten Raub menschlicher Träume und eine perfide Geschäftsmasche von kunstvoll erzeugter Spielsucht entdeckt, bestimmt die weitere Handlung. Alex Rühle las aus den einführenden Kapiteln ohne Show-Effekte, aber mit nüchterner, fesselnder Eindringlichkeit. Die Lesung per Video entfaltete einen besonderen Reiz, als die Schüler erfuhren, dass nicht der Autor, aber dessen Sohn laut Lehrern „so ein Träumer“ und darum Vorbild für die Hauptperson war. Andererseits waren auch in der Familie eines Autors lange Bildschirmzeiten von Vater und Sohn offenbar ein Dauerthema und damit Ausgangspunkt des Buches. Rühle las nun aus dem ehemaligen Zimmer seines Sohnes, sodass man im Hintergrund den Raum sah, der das Vorbild für einen Raum im Buch war.
Kern auch dieser Autorenlesung waren aber wie immer die Fragen der jungen Leser an den Autor, die er durch Rückfragen auflockerte. Interessanterweise fragte eine Fünftklässlerin auch nach Schreibblockaden und wie man darüber hinwegkomme. Der gefeierte Profi antwortete darauf sehr offen: „Schreibblockade ist mein zweiter Vorname. Furchtbar ist das.“ Er habe das Buch sogar zwei Jahre zur Seite gelegt und in der Zwischenzeit ein anderes geschrieben, bis seine beiden von den ersten Auszügen begeisterten Nichten ihn zum Weiterschreiben genötigt hätten, denn „sie haben keine Ruhe gegeben“. Ihnen ist das Buch nun gewidmet.
Rühle ermunterte darum die Schüler dazu, selbst zu träumen und nicht nur vorgefertigte Träume in Spielen und anderen Medien zu konsumieren. Nach seinen Lieblingsbüchern und dem Einkommen eines Schriftstellers gefragt, bekannte er sich zu Michael Endes „Jim Knopf“, Astrid Lindgrens „Ferien auf Saltkrokan“, J. K. Rowlings „Harry Potter“ und Rick Riordans „Percy Jackson“. Zum Beruf des Schriftstellers riet Rühle ob dessen bescheidenen Einkommens nicht, obwohl seine eigenen Kinderbücher inzwischen Bestseller sind und der erste Film in Arbeit ist.
Als die Lesung schließlich nach vielen Wortmeldungen mit einiger Verspätung beendet werden musste, lobte der Autor die guten, ihm teilweise erstmals gestellten Fragen und dankte für die große Aufmerksamkeit sowie für die technische Umsetzung der Veranstaltung, die für ihn die erste virtuelle Lesung vor so großer Zuhörerschaft war. Die Schüler verfolgten diese aufmerksam und erfuhren trotz Corona mehr über Träume, einen Schriftsteller und ein wirklich gutes Buch. (Text: Michael Lang)
Erfolgsautor Alex Rühle las am Deutschherren-Gymnasium per Video aus seinem aktuellen Jugendroman „Traumspringer“
Foto: Heige Bogenberger Foto: Michael Lang
Zum wiederholten Male findet in diesem Schuljahr die KliK Mobbing-Prävention am DHG Aichach statt. Nachdem das Programm die letzten beiden Schuljahre coronabedingt ausfallen musste, können dieses Schuljahr wieder alle fünften und sechsten Klassen daran teilnehmen. Auch für die Eltern gab es dieses Jahr einen digitalen Info-Abend.
Im Rahmen der Präventionsarbeit im Landkreis Aichach-Friedberg bzw. des Projekts „KliK“ (= „Klar im Kopf“) erhalten die fünften und sechsten Klassen am Deutschherren-Gymnasium Aichach bereits seit mehreren Jahren die Möglichkeit, am Programm zum Thema „Mobbing/Cybermobbing“ teilzunehmen. Anna Terhaag von der BRÜCKE e.V. Augsburg verbringt dazu in drei aufeinanderfolgenden Wochen jeweils eine Doppelstunde mit jeder fünften sowie jeder sechsten Klasse. Während die Jüngeren ein Training zum Thema „Mobbing (allgemein)“ absolvieren, werden die Inhalte von den Älteren im darauffolgenden Jahr wiederholt und um den Aspekt „Cybermobbing“ ergänzt.
Nachdem das Programm nun zwei Jahre lang coronabedingt ausfallen musste, kann es dieses Schuljahr wieder vollständig stattfinden. Zuerst waren aufgrund des letztjährigen Ausfalls die sechsten Klassen dran, um das Versäumte aufzuholen. (Die fünften folgen im neuen Kalenderjahr). In drei Doppelstunden erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler dabei mit Frau Terhaag die Merkmale von Mobbing bzw. Cybermobbing sowie geeignete Hilfsmittel für den Fall der Fälle. Auf diese können die Schülerinnen und Schüler auch schon bei kleineren Konflikten zurückgreifen. Anschließend erhielten sie die Möglichkeit, ihr Wissen an vorbereiteten Fallbeispielen zu überprüfen sowie ihre neu erlernten Fertigkeiten zur Streitschlichtung in kleinen Rollenspielen auszuprobieren. Abgerundet und aufgelockert wurde das Programm durch die bei den Klassen sehr beliebten Teambildungsspiele.
Auch wenn viele der Übungen an die derzeit geltenden Coronamaßnahmen angepasst werden mussten, ist die Freude an der Schule groß, das Präventionsprogramm dieses Jahr nun wieder durchführen zu können. Die rege Schülerbeteiligung während der Durchführung sowie die persönlichen Fragen, die oft im Anschluss gestellt wurden, zeigen die Aktualität des Themas sowie das große Interesse der Schülerinnen und Schüler. Von etlichen der erarbeiteten Methoden werden sie bestimmt auch bei kleineren alltäglichen Auseinandersetzungen profitieren können.
Neu war dieses Schuljahr ein digitaler Info-Abend, an dem sich die Eltern der Fünft- und Sechstklässler bei einem Vortrag von Frau Terhaag zum Thema informieren konnten. (Text und Bild: Carolin Raschke)
Trotz der vielfältigen Einschränkungen durch die Pandemie haben die Musikgruppen des DHG ein Geister-Weihnachtskonzert ohne Publikum gestaltet, jedenfalls diejenigen, die aktuell proben und spielen können, also die Streicher des Orchesters sowie die Rhythmusgruppe der Band. Allein in der großen Aula gaben sie einige weihnachtliche Musikstücke zum Besten, und das Technikteam hat die Darbietungen in einem Livestream ins Schulnetzwerk gespielt. So konnten die Schülerinnen und Schüler das Konzert von ihren Klassenzimmern aus mitverfolgen. Das war nicht nur eine neue Form eines Konzerts, sondern ein weiterer Schritt in der Digitalisierung des Deutschherren-Gymnasiums.
Christmas String-a-long
Außerdem gestaltete ein Streichquartett des Orchesters ein instrumentales Christmas-Caroling. Vier Oberstufenschüler positionierten sich mit ihren Instrumenten in den Fluren der
Klassenzimmer und spielten jeweils zwei weihnachtliche Arrangements. Die Schüler konnten bei geöffneten Klassenzimmertüren den Klängen lauschen und freuten sich über diese angenehme Unterbrechung
des Unterrichts.
(Text und Bilder: Arnold Fritscher)
Im Rahmen des Englischunterrichts hat die Klasse 7A zusammen mit Frau Kronthaler eine Befragung zur Nutzung von Sozialen Medien durchgeführt und ausgewertet. Welche sozialen Medien werden von den Schülerinnen und Schülern verwendet, welche von ihren Eltern? Wer verbringt am Tag mehr Zeit mit verschiedenen Apps - Schülerinnen und Schüler oder Eltern? Viele weitere spannende Fragestellungen, die dazugehörigen Ergebnisse und eine Auswertung der Schülerinnen und Schüler finden Sie hier ...
Temperaturen bis minus 50°C und Windgeschwindigkeiten bis 180 km/h –atemberaubende Aufnahmen geben Einblicke in die lebensfeindliche Umgebung der Antarktis und in das Stationsleben des 40. Überwinterungsteams des Alfred-Wegener-Instituts.
Mittendrin Dr. med Klaus Guba – bereits viele Jahre als Unfallchirurg am Klinikum Ingolstadt tätig, entschließt er sich Anfang 2019 für eine neue Herausforderung und bewirbt sich beim Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven als Stationsarzt und Stationsleiter der Neumayer-Station III in der Antarktis.
Nach einer intensiven Vorbereitungszeit startet die Expedition in die Antarktis, wo er mit acht weiteren Personen überwintert.
Mit seinem Vortrag lässt er die Schulfamilie durch beeindruckende Aufnahmen und Erzählungen an der Zeit in der Antarktis teilhaben.
Vielen Dank für die interessanten Einblicke in die Forschungsbereiche des Alfred-Wegener-Instituts sowie in die faszinierende Welt der Antarktis.
Sebastian Fiedler
Montag, 04.10.2021, 12.05Uhr
Von Klarinettenklängen feierlich umrahmt pflanzen die Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe gemeinsam mit Schulleiter Frank Schweizer ihren Jahrgangsbaum.
Der Gravensteiner Apfelbaum soll Euch, liebe Schülerinnen und Schüler, in guten und in schweren Tagen stets zur Seite stehen, Kraft geben und an den Beginn eines neuen Lebensabschnitts hier am Deutschherren-Gymnasium erinnern. Für Eure Zukunft wünscht Euch die gesamte Schulfamilie des DHG nur das Beste.
Text: Sebastian Fiedler, Bilder: Juliana Montagni
Konstantin Daurer und Max Decker (beide 10c im Schuljahr 2020/21) zeigten ihr technisches Talent in einem Physik-Projekt der besonderen Art: einsatzfreudig und mit handwerklichem Geschick bauten die beiden in Eigenregie in ihrer Freizeit ein lange ungenutztes Fahrrad-Ergometer so um, dass es jetzt tatsächlich im Unterricht verwendet werden kann.
Schüler des Deutschherren-Gymnasiums können jetzt buchstäblich am eigenen Leib erfahren, zu welchen körperlichen Leistungen sie im physikalischen Sinne fähig sind: Nachdem sie den Sitz auf ihrer Größe eingestellt haben, müssen sie gegen eine schweißtreibende Wirbelstrombremse anradeln und erleben dabei, wie anstrengend der Dauerbetrieb eines elektrischen Geräts von nur 300 Watt Leistung ist.
Konstantin und Max bauten in über 80 Stunden Heimarbeit einen stabilen Metallrahmen, an dem sie den selbstgebauten Sitz und das Ergometer verankerten. Um physikalisch interessierten Schülern einen Einblick in das Ergometer-Innenleben zu ermöglichen, setzten sie beidseitig Plexiglasscheiben ein, die einen freien Blick auf die Wirbelstrombremse erlauben. An eigens angebrachten Buchsen können zudem direkt schuleigene Stromstärke- und Spannungsmessgeräte angeschlossen werden, um die beteiligten elektrischen Größen zu verdeutlichen. Die schwarze Speziallackierung garantiert ein flottes Aussehen, und dank der angebauten Rollen kann das Fitnessgerät nun problemlos in allen Physikräumen genutzt werden.
Selbst die VDE-Sicherheitsüberprüfung für elektrische Geräte wurde von den beiden wie vorgeschrieben durchgeführt und entsprechend dokumentiert.
Bei der feierlichen Übergabe an die Fachschaftsleitung unterwarfen die sportlichsten Schüler der 10c unter Anleitung der beiden Konstrukteure das neue Gerät gleich einem ersten Härtetest, den es mit Bravour bestand:
Für ihr außergewöhnliches Engagement und die gelungene praktische Umsetzung bedankt sich bei Konstantin und Max die gesamte
Fachschaft Physik
In den letzten Schulwochen vor den großen Ferien war nach den langen Wochen des Homeschoolings wieder reges Arbeiten angesagt. Die Klassen 7a und b des Aichacher Deutschherren-Gymnasiums bereiteten ein großes Projekt vor, um an der Schule über den Umweltschutz und den Klimawandel aufzuklären. In kleinen Gruppen erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler Themen, wie zum Beispiel Schutz des Regenwalds, Elektromobilität und Massentierhaltung und stellten diese vor. In mehreren Schulstunden wurden Präsentationen, Flyer und Plakate gestaltet und anschließend präsentiert. „Ich bin begeistert, wie die Kinder diese anspruchsvolle Aufgabe gemeistert haben“, freut sich Deutschlehrerin Iris Kronthaler, die das Projekt gemeinsam mit ihrer Kollegin Martina Lutzenberger geleitet hat. Auch die Schüler sind zufrieden. „Es war eine tolle Herausforderung und wir haben wir viele wichtige Dinge über unsere Umwelt gelernt“, erzählt eine Schülerin, die sich mit dem Thema Waldbrände auseinandergesetzt hat. „Es ist sehr wichtig, dass trotz der Allgegenwärtigkeit von Corona der Blick für die vielen weiteren Herausforderungen unserer Zeit nicht verloren geht“, sagt Schulleiter Frank Schweizer. „Herzlichen Dank an beide Kolleginnen für die Initiierung und an unsere Schülerinnen und Schülern für die tatkräftige Mitarbeit an diesem Projekt.“ Trotzdem freuen sich nach den letzten stressigen Wochen sowohl Schüler als auch Lehrkräfte nun auf die wohlverdienten Ferien.
Text: Sonja Sitta (7a), Foto: Iris Kronthaler
Eines Tages hatte ich von meiner Deutschlehrerin Frau Frauenholz-Funk erfahren, dass wir eine Lesekiste zu einem Buch unserer Wahl gestalten sollten. Diese Idee fand ich toll. Mir fiel nach einigem Suchen ein Buch ins Auge und ich wusste sofort, dass es das Richtige war: also fing ich sofort mit Freude an, meine Lesekiste zu gestalten. Mein Buch trägt den Titel „Der Ruf des Kulango“. Es geht um ein Fischadlerweibchen und vier Kinder, die sich anfreunden und Abenteuer erleben. Am meisten Spaß hatte ich bei der Außengestaltung, da ich die Lesekiste mit Acrylfarben bestrichen hatte und mich dabei wie eine Malerin gefühlt habe. Am schwierigsten war für mich, den Text, den ich meiner Klasse vortrage, zu formulieren. Entweder vergaß ich Dinge oder stotterte ein wenig, was mich dann nervte.
Und dann, ein paar Tage später, musste ich die Buchvorstellung halten. Ich war als Erste dran und daher noch aufgeregter. Als ich vorne stand, meine Kiste abstellte und zu sprechen begann, ließ aber das Aufgeregtsein nach und ich redete konzentriert los.
Mich freute es sehr, dass meine Buchvorstellung gut bei meinen Klassenkameraden ankam und ich hörte mir entspannt und erleichtert die anderen Vorträge meiner Mitschüler an.
Ich möchte gerne wieder einmal eine Lesekiste zu einem Buch gestalten, da das Gestalten und Vortragen Spaß gemacht hat.
Ich fand die Idee, eine Lesekiste über ein Buch zu gestalten toll. Mir hat es auch sehr Spaß gemacht, meine Lesekiste zu gestalten und freien Lauf zu haben, ohne dass jemand es korrigiert. Besonders viel Spaß hat mir das Vorlesen vor meinen Klassenkameraden gemacht und das Gestalten meiner Lesekiste. Ich fand es schwierig, meinen Vortrag zu halten ohne zu stottern. Hilfe hatte ich gebraucht beim Anbringen meiner Hölzer an die Kiste mit der Heißklebepistole.
Ich fand die Vorträge meiner Mitschüler super. Manche Bücher wollte ich sofort lesen und nichts Anderes machen, außer dieses Buch zu lesen.
Ich würde gerne mal wieder eine Lesekiste gestalten, weil es viel Spaß macht! Ich wünsche mir für nächstes Mal etwas mehr Zeit für die Gestaltung und Vorbereitung.
Ich finde die Idee, ein Buch mit einer Lesekiste vorzustellen, gut. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, die Lesekiste zu gestalten, besonders auch, die Vorstellungen meiner Klassenkameraden anzuschauen. Auch das Gestalten der Kiste hat Spaß gemacht. Ich fand es aber etwas schwierig, Dinge zu finden, die in meinem Buch vorkommen und die nicht zu viel über das Buch verraten. Genervt hat mich eigentlich nichts und Hilfe habe ich so wirklich nicht gebraucht; nur den Tipp mit der Watte, den unsere Lehrerin uns gegeben hat, habe ich gern angenommen.
Die Vorträge meiner Mitschüler waren meiner Meinung nach alle sehr gut, zumindest diejenigen, die ich gehört habe.
Ich würde sehr gern mal wieder so einen Auftrag oder anders gesagt, so eine Lesekiste, machen, weil es mir sehr viel Spaß gemacht hat und die Vorträge der Lesekisten sehr schön waren.
Das Thema Lesekiste war ein spaßiges und tolles Projekt. Es war eine schöne Idee; man konnte kreativ sein und viele seiner eigenen Ideen mit in die Lesekiste einbringen. Beim Ausdrucken der Bilder und beim korrekten Ausschneiden habe ich Hilfe gebraucht. Vor der Vorstellung hatte ich ein bisschen Lampenfieber, da ich sehr unsicher war, ob ich es schaffen werde. Außerdem hatte ich Angst, dass die Kiste beim Transport in die Schule kaputtgehen würde. Nervig war es auch, ständig unter Druck zu stehen, dass ich mich versprechen oder einen Fehler machen würde. Unter mehr Druck bin ich gekommen, nachdem einige meiner Mitschüler meiner Meinung nach besser waren. Doch ich konnte die Angst unterdrücken. Ich würde es gerne nochmal machen, da es Spaß machte und sehr interessant war.
Das war meine Erfahrung mit der Lesekiste.
Racconti sullo Scambio digitale con il „Liceo Statale Alvise Cornaro“ Padova
Das leidige “C-Wort” begleitet momentan unser aller Leben. Kein Zeitungsartikel, keine Berichterstattung in den Medien und auch keine Diskussion am Essenstisch war in den letzten Monaten von Diskussionen über die verheerenden Folgen der Pandemie für uns verschont geblieben.
Auch der alljährlich stattfindende Austausch mit unserer Partnerschule, dem „Liceo Statale Alvise Cornaro“ in Padua, wurde von der Pandemie hart getroffen. So war es unseren Schülerinnen und Schüler der 10. Jgst. dieses Jahr leider nicht möglich, die Austauschpartnerinnen und -partner in Italien persönlich kennenzulernen. Fehlanzeige für ein „gelato“, das auf dem „Prato della Valle“ eingenommen werden könnte oder für ein Pizzaessen in dem von den Padovanern viel gelobten Restaurant „Grosso pomodoro“.
Aber diese Umstände waren für das DHG kein Grund für Traurigkeit oder Wehmut. Vielmehr wurde aus den widrigen Bedingungen der Reisebeschränkungen eine wunderbare Möglichkeit des digitalen Austauschs geboren. In Zusammenarbeit mit der Schule in Padua, wurde von Frau Mair (von der Partnerschule in Padua) und Herrn Nafe ein „Scambio digitale“ ins Leben gerufen, der einen monatlichen, virtuellen Austausch zwischen Schülerinnen und Schüler in Aichach und Padua zu alltagsrelevanten Themen ins Zentrum stellt. Dabei reicht das Themenspektrum über das sich unsere Schülerinnen und Schüler des DHG mit den Austauschpartnerinnen und -partner des „liceo“ in Padua austauschen, von „typischen Mahlzeiten in Italien und Deutschland“ über „Karnevalsbräuche in Padua und Aichach“ bis hin zu „berühmten Persönlichkeiten des Veneto und Bayerns“ und werfen somit sicherlich einen weiten kulturellen Fächer auf. Beide Seiten lernen die Gepflogenheiten, „fun facts“, Geheimtipps (Stichwort: „Grosso pomodoro“) und „berühmten Söhne und Töchter“ der jeweiligen Länder / berühmte Persönlichkeiten der jeweiligen Region in einem kommunikativen Rahmen kennen und können dabei nebenbei noch das eigene sprachliche Repertoire erweitern.
In vielen Bereichen mussten wir lernen, dass Corona bestimmte Routinen außer Kraft gesetzt hat. In vielen Bereichen hat diese Pandemie jedoch auch neue Wege eröffnet, die die Kreativität aller Beteiligten erforderten und die sich letztendlich ausgezahlt haben. Der „Scambio digitale“ zwischen dem Deutschherren-Gymnasium in Aichach und dem „Liceo Statale Alvise Cornaro“ in Padua ist ein wunderbares Beispiel für einen derartigen kreativen und neuen Pfad.
Hoffen wir, dass diese so geknüpften Kontakte auch über die Pandemie hinaus bestehen bleiben können.
Padova e Aichach rimarranno unite anche ai tempi di una pandemia!
In diesem Sinne: “Andrà tutto bene!“ und „Andrà tutto avanti!”
P.Hagel (Italienischlehrkraft am Deutschherren-Gymnasium)
Jede Woche stellen sich Schülerinnen und Schüler bis zur 6. Klasse bzw. Handballteams in der gleichen Altersstufe drei Herausforderungen, bei denen Koordination, Kraft, Schnelligkeit und Geschicklichkeit mit dem Ball im Vordergrund stehen. Per Zufallsprinzip wird vorab zudem ein Duellpartner zugeteilt.
Deutschlandweit machen jede Woche über 1000 Mannschaften bei der Hannibal-Challenge mit und auch am DHG nehmen Teams aus allen 5. und 6. Klassen teil. Motiviert machen die Mädels und Jungs die Übungen zu Hause, zählen dabei ihre erreichten Punkte und melden ihre Ergebnisse an die Sportlehrkräfte. Zu Beginn jeder Woche gibt es dann neue Übungen sowie einen neuen Duellpartner und die Ergebnisse der vorherigen Woche werden mitgeteilt: Die Teams des DHGs konnten bereits einige Duelle gewinnen und sind weiterhin mit viel Spaß dabei!
Vielen Dank an den Deutschen Handballbund für die tollen Challenges!
Teilnahme des Deutschherren-Gymnasiums am internationalen Erasmus+-Projekt
„Europe for Future“ lautet das neue Thema des von der EU geförderten „Erasmus+“ – Programms, an dem sich das Deutschherren-Gymnasium in Aichach ab Herbst 2020 erneut als Koordinator- und Projektschule beteiligt.
Weitere Mitglieder des Projektverbundes sind Italien, Spanien, Belgien und die Türkei. Zwischen den teilnehmenden Schulen dieser Länder soll in den nächsten zwei Jahren ein Austausch stattfinden, um Schülerinnen und Schüler für gesamteuropäische Ziele zu sensibilisieren. Der Fokus liegt dieses Mal darauf, das Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu stärken, und gleichzeitig auch interkulturelle, aber natürlich auch sprachliche Kompetenzen zu fördern. Hierfür werden Gruppen, bestehend aus Lehrern und Schülern, der verschiedenen Schulen gemeinsam in Workshops an den ökologischen Themen arbeiten.
Sobald Auslandsreisen wieder möglich sind, finden diese Workshops im Rahmen gegenseitiger Besuche statt – bis dahin erfolgt der Austausch auf digitalen Plattformen. Das Deutschherren-Gymnasium bietet seinen Schülerinnen und Schülern durch die Teilnahme an diesem Projekt nicht nur die Möglichkeit, ihre sprachlichen Kompetenzen zu erweitern, sondern auch Europa im Zuge der Globalisierung als möglichen Lern- und Arbeitsraum kennenzulernen.
Le plaisir de lire – Erstellung von Lesekoffern für die Unterstufe
Lesen ist langweilig und macht keinen Spaß? Von wegen!
Wir vom P-Seminar Französisch beweisen den 6. und 7. Klassen das Gegenteil mit unseren selbstgemachten Bücherkisten – natürlich im französischen Stil. Das Ziel unseres Projekts war es, die Lesekompetenz der Schüler der Unter- und Mittelstufe in der Fremdsprache Französisch anhaltend zu verbessern und gleichzeitig ihr Sprachbewusstsein zu fördern. Zu diesem Zweck haben wir zahlreiche Bücher gelesen und passende Aufgabenapparate dazu erstellt, deren Schwierigkeitsgrad an den Lernstand der jeweiligen Jahrgangsstufen angepasst ist.
Zunächst wurde das Seminar in drei Teams unterteilt:
Finanzierung, Material und Marketing. Ersteres kümmerte sich um Sponsoren zur Kostendeckung, eine Arbeit, die leider durch das Coronavirus maßgeblich erschwert wurde. Nichtsdestotrotz war es möglich, einige Unterstützer für das Projekt zu gewinnen, denen wir an dieser Stelle herzlich danken.
Die Gruppe Material hat sich zum Ziel gesetzt, die Bücherkisten zu entwerfen, zu gestalten und mit den Materialien zu bestücken. Die Schülerinnen des Team Marketing waren dafür verantwortlich, zusammen mit den 7. Klassen des Schuljahres 2019/20 anhand von Feedbackbögen die endgültige Auswahl der Lektüren zu treffen und die Bücherkisten der Fachschaft Französisch vorzustellen. Zusätzlich besuchten sie die verschiedenen Klassen und präsentierten dort das Ergebnis des Seminars.
Seit Anfang Dezember 2020 stehen die Kisten in jeder Klasse bereit und können sowohl im Unterricht wie auch in Vertretungsstunden problemlos benutzt werden. Wir freuen uns über das positive Feedback, das wir bereits erhalten haben und hoffen, dass sich die Klassen noch lange daran erfreuen.
Lorenz Davideit, Ben Heinen, Leandro Liebler und Fabian Peter, Q 12
Das Ende der Schulzeit rückt näher und damit wird die Frage „Wie soll es nach der Schule weitergehen“ immer wichtiger. Das Abitur bietet eine Fülle an beruflichen Möglichkeiten, egal ob man studieren oder eine berufliche Ausbildung machen möchte. So fand am Dienstag, den 09.10.2018 die Abendveranstaltung „Wege nach dem Abitur“ statt, die den Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern einen ersten Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten im weiteren Lebensweg gab, damit sie die für sie passende Berufswahl treffen können.
Als erste der drei Referentinnen hielt Frau Stemme von der Studien- und Berufsberatung der Agentur für Arbeit einen Vortrag über Arbeitsmarkt, Studien- und Berufswahl.
Die Zuhörer bekamen Wege beruflicher Qualifizierung aufgezeigt und erhielten Anleitungen zum Anzapfen entsprechender Informationsquellen. Andrea Koch stellte als Bereichsleiterin Personal von der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen die Sparkasse als Ausbilder vor und zeigte auf, warum eine Ausbildung sinnvoll ist - auch mit Abitur. Frau Prof. Dr. Claudia Meitinger - Fachstudienberaterin und Studiengangsleiterin Mechatronik der Hochschule Augsburg - rundete die Veranstaltung mit Einblicken in das Bachelor-Studium , das Duale Studium und einem allgemeinen Überblick über das Studieren an der Hochschule Augsburg ab.
INFORMATIONSABEND "WEGE NACH DEM ABITUR" FÜR DIE SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER DER Q11
Die Zeit danach - Aichacher Zeitung v. 26.9.2018 - Schulpartnerschaft zwischen DHG Aichach und Sparkasse Aichach-Schrobenhausen besiegelt.
Von David Holzapfel
Unter den Augen aller Schüler der neunten bis elften Klassen des Deutschherren-Gymnasiums Aichach und Lokalprominenz aus Politik und Wirtschaft wurde die Schulpartnerschaft besiegelt. Schulleiterin Renate Schöffer und die Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen, Birgit Cischek, unterzeichneten unter großem Beifall den Vertrag. Unter der Schirmherrschaft der Industrie- und Handelskammer Schwaben, vertreten durch Jürgen Korschinsky, kommt im Landkreis Aichach-Friedberg so die bereits zwölfte Partnerschaft dieser Art zustande.
Die IHK fungiert, wie schon bei 268 Schulpartnerschaften in ganz Schwaben zuvor, als Vermittler und Bindeglied zwischen Bildungseinrichtung und Unternehmen. Die lokale Wirtschaft geht mit allen Schultypen Partnerschaften ein. Besonders jedoch für Gymnasiasten, die im Zuge ihrer Schullaufbahn theorieorientierter lernen und weniger Berührungspunkte mit dem späteren Berufsleben haben als Schüler anderer Schulformen, bietet eine solche Verbindung gute Möglichkeiten, sich auf „die Zeit danach" vorzubereiten.
Sowohl Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann als auch Landrat Dr. Klaus Metzger betonten in ihren Grußworten die Wichtigkeit einer solchen Kooperation und die daraus resultierenden Vorteile für alle Beteiligten. Dass das Projekt tatsächlich für beide Partner eine „Win-Win"-Situation darstellt, machen Beispiele aus der Praxis deutlich:
Bei Bewerbungstrainings für Neuntklässler des Deutschherren-Gymnasiums in einer Filiale der Sparkasse konnten die Schüler den Ablauf eines Bewerbungsgespräches hautnah miterleben und erhielten Tipps für eine stimmige Bewerbung. Umgekehrt verschönerten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums im Zuge eines Streetart-Projekts die sonst mit Schmierereien verunstalteten Garagenwände der Sparkassenfiliale in der Donauwörther-Straße. Aktionen wie diese, so Cischeck, beleben und fördern die Partnerschaft. Das erklärte gemeinsame Ziel der Schulpartnerschaft sei es laut Schöffer und Cischek, die Berufsorientierung der Schüler zu fördern, ein besseres Kennenlernen der Unternehmen zu ermöglichen und einen reibungslosen Übergang der Jugendlichen in das Arbeitsleben zu gewährleisten. Im Umkehrschluss erhofft sich die Wirtschaft, so dem zurzeit vielzitierten und realen Fachkräftemangel entgegenzuwirken und sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.
An sechs Schulen im Landkreis Aichach-Friedberg steht in den kommenden zwei Jahren Umweltschutz auf dem Stundenplan. Nicht direkt, aber bei dem Projekt Öko-Profit Schule Plus sollen Lehrer, Schulmitarbeiter und natürlich die Schüler an den Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Schonung von Ressourcen gemeinsam arbeiten und die Umweltbilanz der eigenen Schule verbessern. Gestern fand dafür die Auftaktveranstaltung am Aichacher Deutschherren-Gymnasium statt).
Was die Aichacher Zeitung dazu noch geschrieben hat, können Sie hier lesen.
(Bild: Damit es sie noch länger gibt - Morteratsch-Gletscher)